High Tech, low endurance!
Wie immer technisch gut ausgestattet, zog ich am Sonntag (20.07.03) zum
Doppelmarathon
ins Wendeland. Das ich nicht trainiert hatte wog schwer auf meinen Schultern, sollte aber
durch moderates, GPS-überwachtes,
Tempo ausgeglichen werden. Aber in einer Schlange sollte
man natürlich auch fahren. 21km/h war mein Ziel. Ca. 4 Std. für die Strecke. Die langsamste
»Wurst»
fuhr aber 25km/h. Eine Runde ging das auch gut. Dann abreissen lassen, das Tempo raus.
Weiter mit ca. 21km/h.
Ging fast die zweite Runde gut. Zwei nette Mädels boten an doch bei Ihnen mitzufahren, das
Tempo war aber für mich nicht zu halten. Dann kam noch einer, ganz langsam von hinten. Wir
fuhren zusammen. Und brachen auch zusammen ein. Ca. 4km vor Ende der zweiten Runde waren nur
noch 14km/h drin. Mein »Schleich»-Kumpan stiegt aus - hätte ich mal auch
machen sollen - ich
fuhr weiter.
Die dritte Runde lief nur noch mit ca. 12km/h. Damit war ich dann gegen 13:00
wieder beim Ziel. Ich begann die Letzte Runde. Mittlerweile hatten wir wohlige 33Grad. Ich
hatte noch ca. 2 Liter im Camelback und schnappte mir bei einer schon im Abbau befindlichen
Wasserstelle noch ein Pulle mit 0,5Liter. Das sollte reichen.
Langsam, ganz langsam ging es
weiter. Am Start vorbei (6km entfernt vom Ziel). Danach eine leichte Steigung hinauf. Die
fühlte sich an wie eine senkrechte Wand. Natürlich war weit und breit keiner mehr. Auf der
dritte Runde wurde ich noch munter überholt, jetzt war ich allein. Die Schmerzen kamen. Der
rechte Fuß fühlte sich an, als ob Benjamin Blümchen einer Kassette meines Sohnes entsprungen
war und auf dem Fuß Stepptanz gemacht hat. Das wiederum führte zu einer solch verqueren
Skatehaltung, daß kurz danach das Knie meckerte. Mittlerweile war die offizielle Rennzeit um
(4:30). Die Strecke wurde freigegeben, die Bauern fingen an Korn zu ernten (ich frage mich ob die
Organisatoren tatsächlich die Bauern dazu bewegen konten erst Mittags mit der Ernte zu beginnen)
und ich fuhr durch
Staub. Das war bei Renn(Schleich-)kilometer 72. Es kam - der Lumpensammler. Die Frage von Ihm
wie es mit der
Kondition steht, konnte ich nur noch mit »Ich glaub ich steig mal besser ein» beantworten.
Wie richtig diese Entscheidung war habe ich erst an der Zeit gemerkt, die ich brauchte, bis
ich mich wieder fit gefühlt habe. Dank an den Lumpensammler.
Und noch was für den Lumpensammler: Nein es war nicht schlimm, an jedem halt zu hören, daß
der letzte Skater - also ich - eingesammelt wurde. Sicher gibt es erhabeneres als
eingesammelt zu werden. Aber wenn man sich so fühlt wie ich zu dem Zeitpunkt, dann sollte
der Stolz und Ergeiz zurückstehen. Hat eh zu lang gedauert, bis ich zu der Einsicht gekommen bin.
Heute gings dann mit dem Rad in die Firma. Kräftemäßig war das OK, Autofahren
war nicht drin,
weil der rechte Fuß so schmerzt, daß an ein kontrolliertes Bremsen nicht zu denken ist. Ein Hoch
auf die Handbremsen am Rad.
Lektionen:
Nächstes Jahr erfolgt die Anmeldung nur, wenn das Training stimmt
Brich ab bevor es zu spät ist!
Die Daten 6km zum Start ohne Wertung.
72,74km mit 16km/h im Schnitt (3,44min im Schnitt für den km).
Auf den ersten 19,20km waren es noch 2,24min im Schnitt für den km. Grummel.
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